Reisedauer:  2:20 Std. Flug ab Köln 

Währung:  116 Lek ~ 1€

Lebenshaltungskosten: günstig

Fortbewegung: Mietwagen

Einheimische: unfreundlich und nicht gastfreundlich 

Traditionelles Essen: Petulla mit Puderzucker (sehr lecker und unbedingt probieren❗ Ähnlich wie süße Krapfen) 

Leitungswasser: nicht trinken! 

Zeitverschiebung: Nein

Lage: Südosteuropa - Balkan, aber nicht in der EU

Das brauchst du: Geduld und Bargeld 

Flagge: 🇦🇱

 

In Albanien waren wir Mitte August bis Anfang September 2022 - knapp zwei Wochen. Wir hatten die Monate zuvor immer wieder aus unserem Umfeld gehört, wie schön Albanien an der Küste ist und waren deshalb neugierig auf das eher ungewöhnliche Reiseziel. Zuvor hatte ich Albanien nicht auf meiner Travelbucketlist, aber wir entschieden uns dann recht kurzfristig, in Albanien unseren Sommerurlaub zu verbringen. 

 

Unsere Reiseroute:

  • (A) Tirana
  • (B) Vlora
  • (C) Himare
  • (D) Ksamil
  • (E) Saranda

Quelle: Google My Maps

 

Wir sind von Köln nach Tirana geflogen, was auch der einzige Flughafen in Albanien ist. Dort haben wir eine Nacht verbracht und sind dann weiter mit dem Bus nach Vlora (2 Nächte) gefahren, weiter nach Himare (3 Nächte), Ksamil (5 Nächte) und die letzte Nacht haben wir in Saranda verbracht.

 

Fortbewegung:

Wir haben uns in Albanien mit dem Bus fortbewegt, was ich auf keinen Fall empfehlen kann und beim nächsten Mal anders machen würde! Die Fahrt von Tirana nach Vlore mit dem Bus war problemlos, da Tirana die Hauptstadt von Albanien ist und von hier aus alle Busse in die anderen Städte Albaniens abfahren (in Albanien gibt es auch nur Busse - keine Züge/Bahnen). Sobald man aber von anderen Städten weiterfahren möchte, muss man sich auf sehr viel(!) Wartezeiten und viele verlorene Nerven einstellen. Es gibt zwar Busabfahrtszeiten laut Internet, aber an diese Zeiten wird sich nicht gehalten (vielleicht vor Covid, aber nun nicht mehr) und vor Ort gibt es auch keine Anzeigen oder ähnliches. Da kommt der Bus eben, wann er kommt. Und wenn er nicht kommt, dann kommt er eben nicht. Insgesamt haben wir auf unserer Reise zusammengerechnet über 7 Std. nur auf Busse gewartet. Alleine von Vlore nach Himare schon über 4 Stunden. Und wenn dann mal ein Bus kommt, ist er natürlich brechend voll, weil sie nur so selten fahren. Im Verhältnis zu den sonstigen Preisen in Albanien ist Taxi fahren dort sehr teuer, deshalb sind wir damit nur kurze Strecken gefahren. Tipp: immer verhandeln mit den Taxifahrern!! Sie setzen die Preise immens hoch an. Wenn ihr ein Mietwagen mietet: Albanien ist bekannt für Korruption. Aufpassen! Deshalb hatten wir davon abgesehen. 

 

Tirana:

In Tirana haben wir nur eine Nacht verbracht und haben deshalb nicht viel von der Hauptstadt gesehen. Aber das was wir gesehen haben, war auch nicht sehenswert. Eine Großstadt mit viel Dreck, Schutt und Asche. Viele kaputte Gebäude und Armut.

 

 

Vlore:

Vlore ist eine schöne Stadt am Wasser. Die Promenade ist sowohl tagsüber als auch abends sehenswert. Gerade abends schlendern viele Touristen hier entlang und schauen sich den Sonnenuntergang an. Zudem gibt es hier einige Restaurants zu besuchen, ein beleuchtetes Riesenrad und während unserer Abende dort auch live music auf einem Vorplatz am Wasser.

 

Schöne Strände gibt es in Vlore leider nicht, deshalb waren wir in einem Beach Club, der wiederum total schön war. Der Tag dort hat sich sehr gelohnt. Der Eintritt war kostenlos und zwei komfortable Liegen mit Sonnenschirm haben umgerechnet ca.16€ gekostet. Das Essen war ebenfalls günstig. 

 

Unser 4* Hotel in Vlore war sehr schön. Wir hatten ein Zimmer zum Pool raus, an dem es sich auch gut aushalten ließ und das Frühstück war für albanische Verhältnisse echt in Ordnung. Allerdings hatten wir das Glück (*Ironie an), dass wir zum Zeitpunkt einer albanischen Hochzeit dort waren und diese im Hotel und am Pool sehr laut gefeiert haben.

 

Himare:

Himare hat eine schöne Strandpromenade - viel kleiner als Vlore - an der man besonders abends gut entlang schlendern und Essen gehen kann. Der Sonnenuntergang ist hier sehr schön - empfehlenswert bei einem Cocktail am Wasser zu genießen. Hier gibt es außerdem sehr leckeren Crepe to go, dem du bei der Zubereitung zusehen kannst.

 

 

In Himare kann man an der Promenade sämtliche Bootstouren buchen von verschiedenen Anbietern. Ob mit einer Gruppe oder eine private Tour nur zu zweit,  oder ob tagsüber oder abends zum Sonnenuntergang. Zudem gibt es mehrere Routen zur Auswahl. Wir haben uns für eine große Tour bis zum Grama Beach in der Gruppe entschieden. Und das können wir auf jeden Fall empfehlen❗wir waren insgesamt 4 Pärchen auf einem Motorboot und haben an den schönsten Buchten mit kristallklarem Wasser angehalten, Höhlen und Quallen entdeckt und hatten einen rundum tollen Tag. Das Highlight war am Ende der Grama Beach, ein schöner Strand mit klarem Wasser, an dem wir auch knapp 1,5 Stunden Aufenthaltszeit hatten. Tipp: nehmt euch genug zu trinken mit für den Tag und auch Snacks/eine Zwischenmahlzeit. Und vor allem... Sonnencreme! 

 

 

 

Grundsätzlich kann man ab dem Hafen in Himare Wassertaxis nutzen, um zu Stränden in der Nähe zu fahren - zum Beispiel zum Gjipe Beach oder Livadhi Beach. Zu unserer Zeit dort war das leider verboten, weil es am Hafen in Himare wenige Wochen vorher einen tödlichen Unfall mit einem Boot und einem schwimmenden Kind gab. Aus diesem Grund konnte das Motorboot von unserer Tagestour uns an unserem letzten Spot am Grama Beach auch nicht mehr einsammeln kommen. Die Wasserpolizei kam zur Kontrolle und das Anlegen an allen umliegenden Stränden war zu dem Zeitpunkt wohl verboten. Also mussten alle Touristen zurück zum Boot schwimmen oder über gefährliche Klippen steigen. Wir haben uns für das Schwimmen entschieden. 

Unser Hotel in Himare war für die drei Nächte völlig in Ordnung. Das Zimmer und das Frühstück waren für die Tage OK. Es lag auf einem Berg und war nur über unzählige Treppen zu erreichen. Dafür hatte man abends von der Terrasse aus aber auch eine sehr schöne Aussicht!

 

Ein Tag waren wir am Livadhi Beach. Der Strandabschnitt ist sehr lang, von daher findet man auf jeden Fall einen schönen Platz, aber es ist ein Stein-/Kieselstrand, dessen muss man sich bewusst sein. Zwei Liegen mit Sonnenschirm kosten umgerechnet um die 8€.

 

 

Ksamil:

In Ksamil waren wir bewusst die längste Zeit, weil es hier die schönsten Strände gibt❗ klares Wasser und aufgeschüttet mit Sand. Ansonsten sind die Strände in Albanien mit Kiesel/Steinen. Da die Strände in Ksamil die schönsten und bekanntesten sind, waren diese fast alle aber auch überlaufen von Touristen und die Menschen lagen wie in einer Legebatterie nebeneinander. Wir haben uns immer etwas ruhigere Strandabteile - meist die etwas teureren - gesucht. Beispielsweise der Africana Beach Club, der auch sehr zu empfehlen ist. (unbezahlte Werbung) 

Unser absoluter Restauranttipp in Ksamil ist das Restaurant Luna❗ Hier haben wir mehrmals sehr gut gegessen. (unbezahlte Werbung) 

 

Und als Nachtisch unbedingt Waffeln bei Good Vibes Only❗ Es war so lecker! (unbezahlte Werbung) 

 

Unser absoluter Hoteltipp für Ksamil ist das Hotel Lulu❗Der Besitzer ist sehr nett und interessiert an seinen Gästen und das Frühstück ist der Hammer! Bestes Frühstück auf der gesamten Reise und überhaupt in den Top 5 auf allen Reisen. Es ist kein Buffetfrühstück sondern frisch zubereitet, aus einer vorherigen Auswahl die man treffen kann. Und man wird satt für den ganzen Tag. Zu der Hauptauswahl wie Sandwich, Toast, Spiegelei, Rührei oder crumbled egg gibt es immer noch Obst, Kuchen, Petulla, und Grießbrei dazu. Ein Träumchen. 

 

Am Strand kannst du dir ein Tretbötchen ausleihen, mit dem du dann zu den Ksamil Inseln fahren kannst oder einfach ein bisschen rumschippern kannst entlang des ewigen Strandabschnittes in Ksamil. Wir haben uns das Brötchen für zwei Stunden ausgeliehen, um die Ksamil Inseln zu erkunden und hatten viel Spaß. Sehr zu empfehlen!

 

 

Saranda:

In Saranda waren wir die letzte Nacht, weil dort der Hafen ist, von dem aus wir den Folgetag mit der Fähre nach Korfu gefahren sind, um von Korfu aus nach Hause zu fliegen.

Unser 4* Sterne Hotel in Saranda, Agimi&S, hatte eine Top Lage, schöne Zimmer mit schönem Ausblick und eine schöne Poolanlage. Also eine absolute Empfehlung! 

 

Das Hotel lag direkt an der Promenade, die sehr schön war und die wir abends besucht haben. Hier kann man den Sonnenuntergang beobachten und gut Essen gehen. Zudem werden hier allerhand Aktivitäten für die Urlaubszeit angeboten: Jeeptouren, man kann sich malen lassen, alle möglichen Bootstouren, auch nachts Partytouren mit nachgebauten BlackPearls werden angeboten, es gibt wieder ein Riesenrad und alle möglichen Geschäfte, Shops und Stände für Touristen. Hier war abends auch am meisten los, betrachtet auf alle Städte in Albanien. 

 

 

Mein Fazit:

Anreise:

Mein Tipp für die Anreise ist: nicht nach Tirana fliegen, sondern nach Korfu und von dort aus mit der Fähre nach Albanien - Saranda - rüber. Die Fahrt mit der Fähre dauert circa 30 Minuten. Dann ist man direkt im Süden, wo die schönsten Strände und Hauptouristenorte sind. Von Saranda aus ist Ksamil circa 25 min. mit dem Auto entfernt. Tirana ist im Norden und 4 Stunden mit dem Auto von Ksamil entfernt. Und vier Stunden Auto fahren in Albanien macht echt keinen Spaß, weil es keine vernünftigen Straßen gibt, meistens nur eine von Stadt zu Stadt und es sehr viele Berge gibt, wo man sehr viele Kurven fährt. Da wird einem schon mal leicht übel. Die Infrastruktur ist hier echt der absolute Horror. Deshalb würde ich bei einer Rundreise auch auf jeden Fall ein Backpackingrucksack empfehlen! Meine Kofferrollen sind durch den Schotter überall kaputt gegangen und es war echt kein Spaß mit dem Koffer auf kaputten Straßen. 

 

Einheimische:

In Bezug auf die Einheimischen muss ich leider sagen, dass ich enttäuscht bin. Fast alle, ob in den Hotels (außer der Hotelbesitzer in Ksamil), Restaurants, Supermarkt, oder anderswo...die Einheimischen waren nicht freundlich, nicht hilfsbereit und nicht gastfreundlich zu uns. Wir haben uns nicht willkommen gefühlt. Generell sind die Albaner*innen sehr distanziert, reserviert und haben selten ein Lächeln auf den Lippen, aber zusätzlich bekommt man das Gefühl, dass Service/Dienstleistung überhaupt nicht ihr Ding ist. Zudem haben wir viele rücksichtslose Situationen erlebt. Beispielsweise hören viele Albaner am Strand oder Pool gerne ihre laute Musik (die laute Musik ist hier echt ein Ding überall), oder im Flieger saß vor mir beispielsweise eine Einheimische, die ihren Netflix-Film laut ohne Kopfhörer gehört hat. Völlig selbstverständlich. 

 

Bezahlung:

Fast alles muss in bar gezahlt werden. Es gibt kaum die Möglichkeit mit Karte zu bezahlen. Mein Tipp: anfangs direkt genug Bargeld mitnehmen oder abholen, da auch die Gebühren an den Geldautomaten pro Abbuchung umgerechnet circa 5€ oder mehr kosten. Als positives Merkmal hierzu: Albanien ist ein echt günstiges Land! Man kann hier für wenig Geld gut essen, Aktivitäten planen und in Hotels unterkommen.

 

Kulinarisch:

Kulinarisch hat Albanien nicht viel zu bieten. Außer Petulla!! Hier besteht ein großer Einfluss seitens den anliegenden Ländern Italien und Griechenland, weshalb wir dort viel griechisch und italienisch gegessen haben.

 

Wir würden nicht nochmal nach Albanien fliegen wollen. So schön es an der Adria Küste auch ist - das ist es wirklich und ich war echt positiv überrascht - die Atmosphäre in dem Land hat uns nicht gefallen.